ASBEST im Haus - FAQ

Die gute Nachricht vorab:

Asbest im Haus bildet keine aktuelle Gefährdung, wenn fest im Produkt gebunden. Ein Asbestsanierungsexperte kann mit einer gezielten Untersuchung mögliche Gefährdungen schnell eingrenzen und effektive Maßnahmen zur Sanierung vorschlagen.

Asbestsanierung im Haus

Wir geben Antworten auf Ihre Fragen

Ist Asbest immer gefährlich?

Bei festgebundenem Asbest besteht keine aktuelle Gesundheitsgefährdung.
Unbeschädigte Fußbodenbeläge müssen z.B. nicht zwingend entfernt werden. Allerdings dürfen keine das Material beschädigende Arbeiten ausgeführt werden, z.B. Bohrarbeiten für Türstopper. Arbeiten an belasteten Bodenbelägen oder die Entfernung belastete Bodenbeläge können stark gesundheitsgefährdend sein und dürfen nur von zugelassenen Firmen durchgeführt werden.

Verdacht auf Asbest in Bodenbelägen und Klebern - was tun?

Nicht alle alten Bodenbeläge und Kleber sind zwingend asbesthaltig.
Um Gewissheit zu erhalten, hilft nur ein Test. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Sie nehmen selbst eine Probe* und senden diese an ein Labor. 
2. Sie vereinbaren mit uns einen Termin, wir prüfen die Situation vor Ort, nehmen ggf. Proben und lassen diese in einem anerkannten Labor untersuchen
Nachdem das Untersuchungsergebnis vorliegt, erstellen wir Ihnen bei Bedarf ein Angebot für eine fachgerechte Sanierung.

Unsere Empfehlung für die Probennahme bei Asbest ist eindeutig Variante zwei, da bei unsachgemäßem Vorgehen bei der Entnahme der Probe hohe Asbestfasernmengen freigesetzt werden können und somit die Umgebung kontaminiert werden kann!

*= Bitte beachten Sie im Umgang mit Asbest alle notwendigen Schutzvorkehrungen (!), auch Privatpersonen sind an die TRSG 519 gebunden.

Kann ich eine Materialprobe selbst entnehmen?

Grundsätzlich ja, allerdings ist unsere eindeutige Empfehlung dies von einem Sachkundigen durchführen zu lassen, da bei unsachgemäßem Vorgehen hohe Asbestfasermengen frei gesetzt werden und Sie Ihre und die Gesundheit Ihrer Umgebung gefährden können.

Bitte beachten Sie im Umgang mit Asbest alle notwendigen Schutzvorkehrungen (!), auch Privatpersonen sind an die TRSG 519 gebunden.

Müssen asbesthaltige Produkte zwingend entfernt werden?

Grundsätzlich können und sollten asbesthaltige Produkte, bei denen der Asbest fest eingebunden ist, gar nicht ohne akuten Anlass, wie z.B. Verwitterung oder Umbauten, ausgebaut werden.
Für schwach gebundenen Asbestprodukte in Gebäuden gilt hingegen ein Sanierungsgebot. Hier gibt es zur Bewertung der Dringlichkeit einer Sanierung, die Asbestrichtlinie (vollständig: „Richtlinien für die Bewertung und Sanierung von schwachgebundenen Asbestprodukten in Gebäuden”).

Sollen asbesthaltige Bodenbeläge ausgetauscht werden?

Grundsätzlich müssen beschädigte asbesthaltige Bodenbeläge entfernt werden.
Ist der Bodenbelag jedoch intakt oder sind weniger als 3% der Fäche beschädigt kann, nach einer eventuellen Reparatur der schadhaften Platten, ein neuer Bodenbelag lose darüber verlegt werden.
Wichtig: Der neue Bodenbelag darf an keiner Stelle mit dem asbesthaltigen Untergrund verklebt werden.
Auch wichtig: Potentielle Käufer (oder Mieter) einer Immobilie müssen auch nach einer erfolgten Reparatur auf das Vorhandensein von Asbest hingewiesen werden, weswegen eine komplette Entfernung der asbesthaltigen Bodenbeläge wahrscheinlich dennoch die langfristig bessere Variante ist.

Asbesthaltiger Bodenkleber - was tun?

Hat der Bodenkleber eine schwarze oder schwarz-braune Farbe, oder sollten die Bodenplatten bereits Asbest enthalten, raten wir dazu, dass in jedem Fall Materialproben genommen und diese im Labor im Labor untersucht werden. 
Ist der Bodenkleber asbesthaltig, muss auch dieser komplett entfernt werden.

Asbestboden versiegeln? Ist das erlaubt?

Nein, nicht mehr!
Bis 2012 war es gestattet, Asbestkleber mit einer Epoxidharzbeschichtung zu versiegeln.
Dies ist seit 2013 verboten, wie auch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Arnsberg vom 08.11.2018 bekräftigte. 
Nicht mehr intakte asbesthaltige Bodenbeläge müssen entfernt, Asbestkleber zwingend abgeschliffen werden!
Mit unserem speziell entwickelten Hiermes-Schleifverfahren BT 17.96 bieten wir Ihnen hierfür eine saubere, sichere und kostengünstige Lösung an.

Wie erkenne ich asbesthaltige Floor-Flex Platten im Haus?

Floor-Flex Platten, auch als Vinyl-(Asbest) Platten bezeichnet, sind ein in den 1950er bis 1970er Jahren sehr häufig verbauter Bodenbelag. Optisch sind sie nur sehr schwer von Linoleum oder den heute gängigen PVC-Bodenbelägen zu unterscheiden.
Das Produkt wurde aufgrund seines spröden Materials jedoch nur als Fliesen mit einer Kantenlänge zwischen 20cm und 40cm angeboten. Die am häufigsten verwendete Größe waren 25cm x 25cm. Aufgrund der meist sehr glatten Oberfläche leicht zu reinigen, wurde es gerne in öffentlichen Gebäuden und Mietshäusern verbaut (aber es gab auch Varianten mit einer eingeprägten “Maserung”). Typisch ist zudem häufig eine marmorierte Farbgebung des Materials oder ein dezentes Strich- oder Wolkenmuster.
Im Laufe der Jahre wurden solche Böden häufig mit anderen Materialien überdeckt. Deshalb bleiben diesen asbesthaltigen Fliesen gerne unter Teppich, Parkett oder Laminat verborgen. Das Asbest in Floor-Flex Platten ist zwar fest gebunden, aber bei Beschädigungen oder wenn sich die Platten vom Boden lösen, besteht hier akuter Handlungsbedarf.

Floor-Flex Platten einfach überdecken - ist das überhaupt erlaubt?

Wenn keine Beschädigung der Floor-FlexPlatten vorliegt, ist es statthaft diese mit anderen Bodenbelägen, wie Laminat oder Fertigparkett zu überdecken. Dabei sollte eine Trennlage zwischen dem alten und dem neuen Bodenbelag installiert werden und sowohl die Trennlage als auch der neue Bodenbelag schwimmend verlegt werden. Ein Verkleben ist nicht zulässig, auch nicht an Randbereichen.
Als erfahrene Schadstoffexperten raten von dieser Vorgehensweise ab.
Liegt erstmal ein neuer Bodenbelag oben auf, wird der Asbestboden darunter im Fall einer Weitervermietung oder eines Weiterverkaufs schnell vergessen. Das kann erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Zudem, auch scheinbar intakte Floor-Flex-Platten sind mittlerweile durch ihr hohes Alter am Ende der veranschlagten Nutzungsdauer angelangt. Schäden können schnell entstehen und können dann durch den darüber liegenden neuen Belag nicht rechtzeitig entdeckt werden.
Im Interesse aller, sollten die Floor-Flex-Platten und der darunterliegende Kleber vollständig entfernt werden.

Was passiert bei beschädigten und gelösten Floor-Flex Platten?

Sind nur einzelne Floor-Flex Platten beschädigt oder haben sich gelöst, kann u.U. eine Instandsetzung erfolgen.
Dabei wird die betroffene Platte entfernt und anschließend entsorgt. Eine neue, asbestfreie Platte wird in die enstandene Lücke eingepasst.
Solche Instandsetzungen sind allerdings nur in Ausnahmefällen sinnvoll und müssen aufgrund der Freisetzung von Asbest zwingend von einem Fachunternehmen nach TRGS 519 ausgeführt werden.

Wann wurden Floor-Flex Platten verbaut

Floor-Flex Platten wurden hauptsächlich in den 1950er bis 1970er Jahren verbaut.

Sind Cushion-Vinyl Beläge auch asbesthaltig?

Hinter manchen vermeintlichen PVC- oder Linoleum Bodenbelägen verbirgt sich Cushion Vinyl. Cushion Vinyl hat eine ähnliche Haptik wie Linoleum, gibt etwas auf Druck nach und ist wasserabweisend. Standard war die Verlegung in Bahnen, jedoch kommen auch Cushion Vinyl-Fliesen vor.
Ein Hinweis auf das Alter des Bodenbelags und damit eine Asbestgefährdung sind die häufig aufwändigen, jedoch nicht mehr zeitgemäßen Dekore und die typische Farbgebung der 50er bis 70er Jahre in Braun, Orange, Grün und Beige, teils auch in Fliesen- oder Parkettoptik.
Unter der, nicht asbesthaltigen, oberen Nutzschicht besitzt Cushion Vinyl eine dämmende Unterschicht, die nahezu vollständig aus Asbest besteht! Sie erinnert an graue, alte Pappe mit sichtbaren groben Fasern.
Ist diese Unterschicht freigelegt, ist höchste Vorsicht angeraten, da sich die Asbestfasern sehr leicht herauslösen! Auch der verwendete Bodenkleber ist hier i.d.R. asbesthaltig.

Ist alter Fliesenkleber auch asbesthaltig?

Während bei Bodenkleber unter Floor-Flex Platten oder Cushion-Vinyl fast immer ein ebenfalls asbesthaltiger Bodenkleber verwendet wurde, ist bei Kleber für keramische Fliesen eine erste Einschätzung sehr viel schwieriger. In einem Viertel aller Gebäude, die vor 1995 gebaut oder renoviert wurden, ist auch heute noch Fliesenkleber verbaut, in dem Asbest enthalten ist. Die Farbe des Fliesenklebers ist mit Asbest genauso grau wie ohne die gesundheitsschädlichen Fasern.
Der einzig sichere Weg führt auch hier über den Labortest einer Materialprobe.

Kann man asbesthaltige Bodenbeläge nicht einfach abschleifen?

Die eigentlichen Bodenbeläge werden nicht abgeschliffen. Zur Entfernung wird von uns ein Verfahren genutzt, bei dem die Platten eingenebelt und dann mit einer Spachtel vorsichtig entfernt werden. Der Arbeitsbereich wird währenddessen die ganze Zeit mit Industriesaugern mit speziellen Filtersystemen abgesaugt, um Emissionen zu minimieren.
Der darunterliegende Bodenkleber wird dann in einem Schleifverfahren entfernt. Wir nutzen hierzu das speziell von uns entwickelte und vom Institut für Arbeitsschutz zertifizierte Hiermes-Schleifverfahren BT 17.96.

Muss bei der Entfernung von asbesthaltigem Bodenkleber der Estrich mit entfernt werden?

Nein. Der asbesthaltige Bodenkleber wird mit einer speziellen Schleifanlage in einer dünnen Schicht abgetragen, anfallendes asbesthaltiges Material in geschlossenen Auffangbehältern gesammelt und danach regelkonform entsorgt.
Der darunter liegende Estrich bleibt intakt und kann anschließend als Basis für einen Bodenbelag erwendet werden.

Sind schwarze Spuren auf Estrich asbesthaltig?

Ob es sich hierbei um Reste eines Bodenklebers, einer Grundierung oder eines Schutzanstrichs handelt, muss im Einzelfall geprüft werden.
Letztendliche Sicherheit über eine mögliche Asbestbelastung bringt auch hier nur die Entnahme einer Probe und der anschließende Test in einem Labor.

Ist schwarzer Teppichbodenkleber asbesthaltig?

Leider gibt es hier keine belastbaren Daten zur Verwendung von Asbest in Teppichbodenklebern als Grundlage für eine gesicherte Aussage. 
Ganz ausschließen kann man es also nicht.
In der Regel wurden bei Teppichklebern aber andere Hilfsstoffe, wie PCB, PAK oder Formaldehyd, verwendet von denen eine Gesundheitsgefährung ausgehen kann.
Auch hier gilt, eine letztendliche Gewissheit über eine mögliche Schadstoffbelastung bringt nur die Entnahme einer Probe und der anschließende Test in einem Labor.

Darf ich asbesthaltige Bodenbeläge selbst entfernen?

Grundsätzlich raten wir davon ab, dass Privatpersonen eine Asbestsanierung oder Abbruch- oder Instandhaltungsarbeiten an Asbestprodukten durchführen. 

Im Falle fest gebundener Asbestprodukte sind solche Arbeiten zwar für Laien rein rechtlich gestattet, aber schon bei der Unterscheidung zwischen schwach oder fest gebundenen Asbestprodukten liegen die ersten Fallstricke versteckt. Zudem müssen auch Privatpersonen sich an die strengen Auflagen und Sicherheitsvorschriften der TRGS 519 halten. Ohne eine entsprechende Schulung wird es schwer sein, dieser Vorschrift zu entsprechen.
Der unsachgemäße Umgang mit Asbest ist in diesem Fall im besten Fall eine Ordnungswidrigkeit und kann aber auch strafrechtlich verfolgt werden.

Handelt es sich um schwach gebundene Asbestprodukte, dürfen Privatpersonen grundsätzlich keinerlei Maßnahmen selbst durchführen.
Ein Verstoß gegen dieses Gesetz kann sehr hohe Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren nach sich ziehen.

Asbesthaltige Produkte selbst entsorgen?

Asbesthaltiger Abfall wird als Sondermüll eingestuft und darf nicht zum Sperrmüll gestellt oder in den Hausmüll gegeben werden.
Kleinmengen an - fest gebundenen Asbest - können i.d.R. bei den Schadstoffannahmestellen der Städte und Kreise entsorgt werden. Die meisten Entsorgungsbetriebe stufen Asbestprodukte bis maximal 50 Kilogramm als Kleinmenge ein.
Wer solche Kleinmengen an Asbest entsorgt, benötigt einen Übernahmeschein, in dem die Entsorgungsstelle die Annahme des Sondermülls bestätigt. 

Bei einer professionellen Asbestsanierung wird die Entsorgung des asbehaltigen Sondermülls vom Fachunternehmen übernommen.

Wie lange dauert die Sanierung von asbesthaltigen Bodenbelägen?

Die Dauer einer Asbestbodensanierung hängt von einer Reihe von Faktoren ab.
Lage, Erreichbarkeit und Größe der zu sanierenden Fläche.
Bei einer gut erreichbaren Wohnung von ca. 80 qm, mit Parkmöglichkeit vor Ort, zu Sanierungsbeginn komplett ausgeräumt, dauert das Entfernen von asbestbelasteten Bodenplatten und das Abschleifen von asbestbelastetem Kleber voraussichtlich drei Arbeitstage.
Eine genauere Einschätzung für Ihr Objekt geben wir Ihnen gerne nach einer Besichtigung der Gegebenheiten vor Ort.

Wieviel kostet eine Asbestsanierung?

Die Kosten einer Asbestsanierung hängen von einer Reihe von Faktoren ab.
Lage, Erreichbarkeit und Größe der zu sanierenden Fläche. 
Speziell für die Asbestbodensanierung haben wir mit unserem von dem Institut für Arbeitsschutz zertifiziertem Hiermes-Schleifverfahren BT 17.96 eine saubere, sichere und sehr kostengünstige Möglichkeit zur Sanierung entwickelt.

Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot!

Darf das Haus/die Wohnung während der Sanierung bewohnt sein?

Während der Asbestsanierung dürfen die zu sanierenden Bereiche nicht bewohnt sein.
Ein Zutritt ist während dieser Zeit nur dem Sanierungsfachpersonal gestattet.
Die Sanierung selber dauert allerdings bei kleinen Flächen nur wenige Stunden.